Innovationspark
Erneuerbare Energien

Bis in die 2040er-Jahre entsteht rund um den aktuell noch aktiven Braunkohletagebau Garzweiler der Innovationspark Erneuerbare Energien. Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler koordiniert das Strukturwandelprojekt.

Ein integriertes Energiesystem

Kernidee für den Innovationspark Erneuerbare Energien ist die Schaffung eines integrierten Energiesystems. Im großen Stil umfasst dieses die Energieerzeugung, Speicherung, Verteilung sowie Nutzung des erzeugten Stroms. Im Zentrum der Planungen stehen die Flächen des Tagebaugebietes Garzweiler, die rekultiviert sind oder sich aktuell in der Rekultivierung befinden. Verschiedene Aspekte werden im Innovationspark miteinander verbunden:

  • Energieproduktion aus erneuerbaren Energien

  • Speicherung und Umwandlung von Strom

  • Energieerzeugung auf nachhaltig genutzten, landwirtschaftlichen Flächen

  • Energieerzeugung für zukunftsfähige Mobilitätsanwendungen

  • Verknüpfung mit neu entstehenden Entwicklungsstandorten für Wohnen, Industrie und Gewerbe sowie Forschung in einem großräumigen Reallabor

Basis für die Konzeptentwicklung des Innovationsparks Erneuerbare Energien ist eine Konzeptstudie.

Ziele des Innovationsparks Erneuerbare Energien

In einem lokal angelegten Gesamtvorhaben entsteht schrittweise ein integriertes Energiesystem. Es umfasst die Erzeugung, Speicherung, Verteilung und Nutzung regenerativ erzeugter Energie an verschiedenen miteinander vernetzten Standorten.

Windkraftanlagen sowie insbesondere Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung aus Sonnenenergie in innovativen Anwendungen kommen zum Einsatz – Stichwort Agri-PV.

Der Innovationspark Erneuerbare Energien zahlt durch die Nutzung regenerativer Energien auf das Thema Klimaneutralität ein. Dieses Ziel verfolgt das gesamte Rheinische Revier als Modellregion.

Die dezentral erzeugte Energie aus dem Innovationspark Erneuerbare Energien soll direkt vor Ort genutzt werden. Neue Siedlungen sowie Industrie- und Gewerbegebiete und ein innovativer Autohof sollen Abnehmer in der Region werden.

Im Innovationspark Erneuerbare Energien werden Agri-Photovoltaikanlagen die Nutzung der Flächen ergänzen. Andere nachhaltige Systeme wie Agro-Forst bereichern das landwirtschaftliche Portfolio.

Projektraum

Im Zentrum der Planungen stehen die Flächen des Tagebaugebietes Garzweiler, die rekultiviert sind oder sich aktuell in der Rekultivierung befinden. Der Innovationspark reicht vom Autobahnkreuz Jackerath (BAB 61/44) im Südwesten bis zur Stadtgrenze zwischen Jüchen und Grevenbroich im Nordosten am Tagebaugelände.

Teilprojekte

Der Innovationspark Erneuerbare Energien besteht aus fünf technischen Teilprojekten. Aktuell wird die Machbarkeit in verschiedenen Studien untersucht.

Solarautobahn

Energielandschaft

Autohof der Zukunft – Green Energy Hub

Energiekonzept Stadtteilentwicklung Jüchen Süd

Energiesystem Industriegebiet Elsbachtal

Der bisherige Projektverlauf

2020
2021
2023 I
2023 II
2024
2025

2020

1. Förderbescheid durch das Land NRW

2021

Vorstellung der Konzeptstudie zum Gesamtprojekt

2023 I

Förderbescheid durch Bund und Land NRW u.a. zur Erstellung von Machbarkeitsstudien für die Teilprojekte

2023 II

Fachtagung „Innovationspark Erneuerbare Energien“

2024

Präsentation Machbarkeitsstudie Solarautobahn

2025

2. Fachtagung Innovationspark Erneuerbare Energien

Projektpartner

Der Innovationspark Erneuerbare Energien ist ein gemeinschaftliches Projekt für den Strukturwandel auf dem Gebiet des Tagebaus Garzweiler. Neben dem Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler begleiten das Institut Smart Energy der TH Köln sowie das Wuppertal Institut für Klima, Energie und Umwelt den Prozess.

Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler ist ein interkommunaler Verbund, getragen von den Städten Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen, Grevenbroich sowie der Landgemeinde Titz. 2017 gegründet, umfasst er ein Gebiet, in dem mehr als 400.000 Menschen leben. Zentrale Aufgabe ist die Entwicklung und Umsetzung von Projekten in der Tagebaufolgelandschaft und ihrer Umgebung. Dabei bearbeitet er die Themenfelder Energie, Landschaft, Gesellschaft, Wirtschaft, Städtebau sowie Infrastruktur. Beim Innovationspark Erneuerbare Energien übernimmt der Zweckverband federführend die Koordination des Gesamtprojekts sowie der technischen Teilprojekte mit verschiedenen Machbarkeitsstudien.

Mehr erfahren

Das Cologne Institute for Renewable Energy (CIRE) an der Technischen Hochschule Köln bündelt die Kompetenzen von 18 Professorinnen und Professoren im Bereich Energiesysteme mit Erneuerbaren Energien, Energiespeicherung und Sektorenkopplung. Durch Projekte und Forschungsvorhaben im Bereich Energieeffizienz und Einsatz smarter Technologien sowie der Kooperation mit Unternehmen aus diesen Bereichen konnte das CIRE bereits umfangreiche Erfahrung mit der Analyse, der Planung und Auslegung sowie der Simulation von Energiesystemen sammeln. Im Innovationspark Erneuerbare Energien begleitet die TH Köln aus einer technisch-wissenschaftlichen Perspektive die Entwicklung und Umsetzung des Projekts.

Die Aktivitäten der TH Köln beinhalten:

  • Technologiebewertung und Bedarfsanalyse: Unabhängige Ermittlung des aktuellen Stands von Technologiekonzepten und Komponenten sowie die Identifizierung von Bedarfen und der Notwendigkeit im Kontext des Projekts
  • Einbeziehung von Bedürfnissen und Know-how: Identifizierung und Integration der Anforderungen und des Fachwissens der Stakeholder durch Dialoge und Workshops
  • Übergreifende Untersuchung des Energiesystems: Verknüpfung der einzelnen Teilprojekte zu einem Gesamtenergiesystem und umfassende Simulationen des Energiesystems hinsichtlich Energieerträge, Bedarfsszenarien und Auswirkungen auf das Stromnetz

Website TH Köln

Das Wuppertal Institut für Umwelt, Klima, Energie gGmbH ist ein Think Tank für eine impact- und anwendungsorientierte Nachhaltigkeits- und Transformationsforschung. Im Fokus der Arbeiten steht die Gestaltung von Transformationsprozessen hin zu einer klimagerechten und ressourcenleichten Welt. Im Rahmen des Projekts Innovationspark Erneuerbare Energien unterstützt das Wuppertal Institut die partizipative Gestaltung des gesamten Projektkonzepts. Entwicklungsperspektiven der geplanten Teilprojekte werden dafür mit relevanten Akteursgruppen vor Ort integrativ erarbeitet. Gemäß einem systemorientierten Forschungsansatz werden dabei neben sozialen auch ökonomische und technische Faktoren für die Entwicklung von innovativen Projekten eines nachhaltigen Strukturwandels einbezogen.

Konkrete Bausteine der Arbeiten des Wuppertal Instituts sind unter anderem:

  • Grundlegende Analyse von lokalen Akteurinnen und Akteuren und ihren Wahrnehmungen und Einstellungen bezüglich des Strukturwandelprozesses (bspw. über Befragungen)
  • Wissenschaftliche Begleitung der Weiterentwicklung der Teilprojekte (z.B. über zielgerichtete Beteiligungsformate)
  • Integration mit parallellaufenden Prozessen und die Diffusion (übertragbarer) Ergebnisse in Richtung von Stakeholdern und Wissenschaft

Website Wuppertal Institut

Öffentlich gefördertes Strukturwandelprojekt

Die Entwicklung der Teilprojekte wird mit gut 1,9 Millionen Euro bis April 2027 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des so genannten STARK-Programms zur „Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerksstandorten“ sowie vom Land NRW gefördert.

Projektteam